- Ich und die Kaiserin
- nach einer Idee von Felix Salten
- sw
- Uraufführung am 22.02.1933
im Gloria-Palast, Berlin
- Produktion Ufa
- Regie
Friedrich Hollaender
- Drehbuch Walter Reisch & Robert Liebmann
- Musik
Franz Wachsmann
- Darsteller Mady Christians
(Kaiserin Eugenie von Frankreich)
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Conradt Veidt (Marquis
von Pontignac)
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Lilian Harvey
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Heinz Rühmann (Didler/Notenschreiber
am Hoftheater)
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Friedel Schuster (Arabella)
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Hubert von Meyerinck (Flügeladjutant)
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Julius Falkenstein (Jacques Offenbach)
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Hans Hermann-Schaufuß (Regimentsarzt)
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Heinrich Gretler (Sanitäter)
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Hans Deppe
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Eugen Rex (Etienne/Diener des Marquis)
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Paul Morgan (Erfinder des Fahrrades)
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Hans Nowack (Erfinder des Telefons)
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- Heinz Rühmann als junger Kapellmeister Didier am Hofe
der lebenslustigen Kaiserin Eugenie.
- Bei einer Jagd stürzt der exzentrische Marquis de
Pontignac vom Pferd. Er hat ein Strumpfband gefunden, das Juliette,
die Leibfriseuse der Kaiserin Eugenie, verloren hat. Sie hatte es sich von
ihrer Herrin ausgeborgt. Der schwerverletzte Marquis wird im Krankenhaus
nach seinem letzten Wunsch gefragt und möchte seine Jugendliebe Marianne
noch einmal sehen. Die Suche nach dem verlorenen Strumpfband führt Juliette
zum Krankenbett des durch einen Augenverband sehunfähigen Marquis.
Sie singt ein Liebeslied, das ihr Freund Didier komponiert hat. Als der
Marquis unerwartet wieder gesund wird, sucht er die mysteriöse Sängerin
und glaubt zunächst, sie in Kaiserin Eugenie gefunden zu haben...
- Es existiert noch eine englische und französische
Sprachversion: The Only Girl; Moi et L'Imperatrice
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- Drehbericht:
- Spötterdämmerung. Friedrich Hollaender im Gespräch
mit Rainer Bertram. WDR 1972.
Friedrich Hollaender über die Dreharbeiten zu Ich und die Kaiserin, die von
Ende Oktober 1932 (Beginn Atelierbau) bis Mitte Januar 1933 dauerten: ...
so galant ging es zu, zwei Monate vor der Errichtung des ersten
Konzentrationslagers. Sogar der Name des Regisseurs war - laut Vertrag - auf
die Leinwand zu flimmern.
Die Arbeit begann. Jede Szene wurde dreimal gedreht: deutsch, französisch,
englisch. War Rühmann mit einer Einstellung fertig, sprang Pierre Brasseur,
frisch und unverbraucht, in die angekreideten Stellungen. Hatte der, quirlig
und schlank, wie er damals war, seine Sätze französisch abgeschnurrt, kam
Maurice Evans dran, und jetzt war's ungeheuer britisch. Es ging wie's
Taubenschießen.
Schwieriger lag der Fall mit Conrad Veidt und seinem Doppelgänger Charles
Boyer. Wo jener, unbekümmert und von keines Gedankens Blässe angekränkelt,
einfach seinen alten Schwerenöter hinlegte, gab's beim französischen
Marquis stundenlange Unterbrechungen mit Geduldsspielen der Logik. Hier war
der 'denkende Schauspieler' par excellence. Mit stiller Zähigkeit und
unverrückbar, wie das astrologische Jungfrau-Zeichen von Natur aus ist,
hielt er lächelnd - Marquis von Kopf bis Fuß - an dem leisesten Härchen
einer Unstimmigkeit im Charakter des Darzustellenden fest. Und blieb immer
der Sieger. Wie 'die Jungfrauen' immer die Sieger bleiben, weil man keinen
ganz so langen Atem hat wie sie. Ich liebe Charles Boyer, aber der Satz
musste
umgeschrieben werden. Die Situation: Rühmann - Brasseur war umgekehrt. Rühmann
war der Tüftler, Brasseur der Unbekümmerte. Ich liebe Heinz Rühmann.
Gerade weil er es so ernst nimmt. Ich liebe Brasseur, weil er es so leicht
nimmt. Kenne sich einer aus mit mir.
Ich liebte alle. Wir waren zu einer kosmopolitischen Familie
zusammengewachsen. Lilian Harvey, das reizende Geschöpf, das in allen drei
Sprachen sein Strumpfband verlor, war die kleine Ur-Mutter, die die Alliance
zusammenhielt."
- Kritik:
- Die beste rein schauspielerische Leistung zeigt wohl
wieder Heinz Rühmann, hier eine zwerchfellerschütternde Kreuzung aus einem
begossenen Pudel und einem kessen Jungen. (Film-Kurier vom 23.02.1933)
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